VPFA-Stellungnahme zum Ministerialentwurf Pädagog:innen-Bildung

Sehr geehrte Damen und Herren!

Als Vereinigung der Pädagogischen Führungskräfte Austria (VPFA) ersuchen wir, die Ergebnisse des SL-Barometers zu berücksichtigen, die am 15.2.2024 an der JKU in Linz präsentiert wurden. Einen Kurzbericht finden Sie unter: www.vpfa.at

73% der Schulleitungen von Pflichtschulen betrachten die Verlängerung der Ausbildung von vormals 3 auf 5 bis 6 Jahre als Verschlechterung, als Verbesserung sehen sie nur 4%.

Die Schulleitungen der Pflichtschulen begrüßen daher ausdrücklich die Verkürzung der Ausbildung.

Auf die Frage welcher Bereich gekürzt, welcher ausgebaut werden soll, gibt es eine ganz klare Antwort:

83% sind der Meinung, die Bildungswissenschaften sollen gekürzt werden (34% stark gekürzt, 52% etwas gekürzt), nur 2,4% befürworten einen Ausbau.

Dagegen befürworten 88% einen Ausbau der Schulpraxis (71% einen starken Ausbau, 17 etwas ausbauen), nur 4,5 % möchten diesen Bereich etwas kürzen.

985 Schulleiter*innen betonen in ihren Antworten zur Frage, welche Kompetenzen in der Lehrerausbildung vermittelt werden sollten, die Wichtigkeit von Praxiserfahrung. Sie fordern eine stärkere Einbindung praktischer Erfahrungen ab dem frühen Stadium der Ausbildung, um Berufseignung zu testen und praktische Kompetenzen zu entwickeln. Besonders hervorgehoben werden die Bedeutung von Selbstreflexion, Selbstmanagement, Classroom Management, Konfliktlösungsstrategien sowie die Kooperation im Lehrerkollegium. Fachwissen bleibt wichtig, vor allem in der Fachdidaktik, mit einem Fokus auf offene Lernformen und digitale Lehrmethoden. Zudem wird die Vorbereitung auf Elterngespräche und die Zusammenarbeit mit Eltern als essentiell betrachtet. Die Einigkeit über die Bedeutung praktischer Ausbildungselemente erstreckt sich über alle Schultypen.

In die Konzeption der damaligen Ausbildungsreform wurden Schulleitungen leider nicht einbezogen. Eine Einbeziehung der Vertretung der Schulleitungen in Entscheidungsprozesse würde mit Sicherheit zu besseren Ergebnissen führen. Ca. 95% der Schulleitungen würden das befürworten.